09 Dez Tipps und Gedanken zur Vogelfütterung
Wann kann man Vögel füttern?
In milden Wintern finden Vögel meistens genug Nahrung. Füttern Sie deshalb erst bei Dauerfrost und Eisregen oder wenn eine geschlossene Schneedecke liegt. Füttern Sie vorzugsweise am Morgen, wenn die Vögel nach der langen Nacht hungrig sind. Am Nachmittag kann etwas Futter nachgefüllt werden, damit die Vögel genügend Nahrung für die kalte Nacht haben.
BirdLife Schweiz empfiehlt, auf Ganzjahresfütterung zu verzichten. Vor allem zur Brutzeit sind die allermeisten Vogelarten vorab auf Insekten und Spinnentiere angewiesen, um ihre Jungen aufzuziehen. Der Schutz und die Förderung intakter Lebensräume mit vielen Strukturen und mit hohem Blütenangebot ist daher entscheidend.
Was ist das richtige Futter?
Achten Sie auf qualitativ einwandfreies Futter. Dieses sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen; Gewürztes, Essensreste oder Brot gehören also nicht dazu. Aus ökologischen Gründen verzichten wir zudem auf die Verwendung von Futterbestandteilen, die aus weit entfernten Ländern stammen, namentlich auf Palmöl, Kokosfett und Erdnüsse.
Neue Studien aus England und Deutschland zeigen, dass das Verfüttern von Meisenknödeln und anderem stark fetthaltigem Futter im Winter und in der Brutperiode den Bruterfolg von Meisen deutlich reduzieren kann. Man sollte sie – wenn überhaupt – nur sehr sparsam anbieten. Im Frühling und Sommer keinesfalls solches Fettfutter verwenden.
Grundlage für das Fettfutter ist Rindertalg
Damit das Fett bei starkem Frost nicht zu hart wird, geben Sie auf 500g Rindertalg 2-3 Esslöffel Speiseöl. Nun mischen Sie etwa die doppelte Menge Weizenkleie, Sonnenblumenkerne, andere Sämereien oder getrocknete Beeren unter.
Zu den Körnerfressern, der grössten Vogelgruppe am Futterhaus, gehören Arten mit dickem, kräftigem Schnabel wie Finken und Sperlinge, aber auch Meisen, Kleiber und Spechte. Für sie gibt es im Handel verschiedene Fertigfuttermischungen. Viele davon enthalten allerdings hohe Anteile an Getreidekörnern, die fast nur von Tauben und Sperlingen gefressen werden und sonst liegen bleiben. Wählen Sie deshalb Mischungen aus, die ganz oder grösstenteils aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen. Dunkle Sonnenblumenkerne haben eine weichere Schale als helle und können von den Vögeln besser geöffnet werden. Körnerfresser nehmen auch das für Weichfresser empfohlene Futter an.
Von den Weich- und Insektenfressern erscheinen nur Amsel, Rotkehlchen und Star regelmässig an der Futterstelle. Sie fressen gerne Haferflocken, zerhackte Baum- und Haselnüsse, Rosinen und Obst, das bereits etwas angefault sein darf. Schneefall kann Zugvögel vor allem im Vorfrühling bei der Nahrungssuche behindern. Dann kann es ihnen nützen, wenn wir Komposthaufen oder Miststöcke abdecken und damit den Zugang zu Insekten erleichtern.
Füttern, gewusst wie
Ein Silo bei Futterhäuschen sorgt dafür, dass die Vögel nicht im Futter stehen und es verkoten können. Das Futter darf nicht nass werden, und man sollte es auch nicht auf den Boden streuen.
Stellen Sie Futterhäuschen wenn möglich in die Nähe von Bäumen und Büschen. So haben Vögel einen Zufluchtsort. Die Futterstelle sollte dennoch im Umkreis von zwei Metern gut überschaubar sein, damit sich Katzen nicht anschleichen können.
Sauberkeit muss sein
Seuchenartige Erkrankungen wie die Salmonellose, eine tödliche bakterielle Darminfektion, können an Futterplätzen übertragen werden. Darum ist es wichtig, Vogelkot im Futter zu vermeiden. Vogelkot immer mit heissem Wasser beseitigen. Finden Sie tote Vögel um das Vogelhaus, entsorgen Sie diese sofort. Reinigen Sie das Vogelhäuschen gründlich und warten Sie 2–3 Tage, bis Sie es wieder einsetzen.
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